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BRAND aktuell Ausgabe 2016

BRANDaktuell24 Joey Kelly Sie brauchen LeidenschaftEin paar von uns kennen ihn noch ge- meinsam mit seiner Familie singend. Die meisten kennen ihn als wilden Hund, der im Ausdauersport per- manent seine Grenzen auslotet und dem kein Wettkampf zu blöd - siehe WOK-WM - oder zu anstrengend ist - siehe Badwater Run im amerika- nischen Death Valley. Die wenigsten kämen wahrscheinlich auf die Idee, 217 km bei bis zu 50 Grad zu laufen, die wenigsten kämen auch auf die Idee, Unternehmertum mit Ausdauersport gleichzusetzen. Das Produkt seiner Firma ist die Person „Joey Kelly“ als Partner verschiedener Unternehmen, wie zum Beispiel der Deutschen Post. Zehn Jahre vertrat Joey Kelly als Ge- schäftsführer die unternehmerischen Interessen der Band „Kelly Family“. Genaugenommen haben wir „nur“ aufgrund einer Wette das Vergnügen… JOEY KELLY: Ja, 1996 habe ich mit meiner Schwester Patricia gewettet, dass ich einen Volkstriathlon schaffe. Wie kam ihre Schwester auf die Idee dagegen zu wetten? KELLY: Ich war 24 Jahre jung, hatte keine Ausdauersporterfahrung, war aber nicht unsportlich. Und meine Schwester hat zu der Zeit immer von Marathon- oder Ironmanteilnehmern gesprochen, das hatte sie damals sehr fasziniert. Ich hatte mich damit über- haupt nicht beschäftigt. Patricia er- zählte, sie wolle einen Volkstriathlon machen. Ich habe sie dann angeschaut und gesagt, ‚Patricia, wenn Du das machst, dann mache ich da auch mit und bin vor dir.‘ Drei Monate später, ohne Training, habe ich dann meinen ersten Jedermann-Triathlongemacht, auch geschafft und sie war angeblich krank. Das war auch mein Einstieg in den Ausdauersport. Was war bis jetzt Ihr härtestes Rennen? KELLY: Es gibt eine ganze Reihe von Wettkämpfen, die ich in den letzten 20 Jahren gemacht habe, die hart waren. Aber es gibt jetzt kein bestimmtes. Es gibt sehr wohl welche im Randbereich, das Radrennen Race Across America (im Teambewerb, Anm.), den Wüsten- lauf Tal des Todes durch‘s Death Val- ley Ende Juli, 217 km nonstop, bei 48 bis 52 Grad... Wie kommt man auf die Idee, dass man so etwas machen will? KELLY: Man fängt klein an, so wie ich mit dem erwähnten Jedermann-Tri- athlon, dann findet man die Leiden- schaft für diesen Sport, läuft den ersten Marathon, den ersten Ironman, läuft den ersten Wüstenlauf und dann, dann gibt’s zwei Möglichkeiten. Ent- weder man denkt sich ‚ok, jetzt hab ich meinen Ironman gefinisht, ich hab mein Ziel erreicht, passt für mich, fer- tig‘ oder es macht einfach Spaß – dann hat man auch die Leidenschaft dafür und macht das weiter. Ich mache das weiter, mir macht das einfach unwahr- scheinlich viel Spaß. Kann man daraus den Schluss ziehen, dass ich, wenn mir etwas keinen Spaß macht, mit Motivationstrainern erst gar nicht anfangen brauche, weil‘s sowieso nichts hilft? Anders gefragt, wenn mir eine Aufgabe keinen Spaß macht, werde ich darin auch nicht erfolgreich werden? KELLY: Wenn eine Aufgabe Spaß macht, Berufung oder Leidenschaft vorhanden ist, dann ist man in der Regel auch erfolgreich. Weil man darin aufgeht, weil die Menschen spüren, das kommt von Herzen‘, weil man dafür brennt. Wenn ich irgendwas ma- che, das mir keinen Spaß macht, dann ist das eine Qual. Wenn man einen Beruf hat, der keinen Spaß macht, wo man in der Früh nicht aufstehen kann, jeder Tag ein Kampf ist, dass man sich motivieren muss, um über- haupt etwas zu Ende zu bringen, kann ich nur empfehlen zu kündigen. Das Fundament eines erfolgreichen Unternehmers ist interessanterweise ident mit dem Fundament eines erfolgreichen Marathonläufers. So weit Joey Kelly‘s Conclusio. Und der muss es ja wissen.

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