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BRAND aktuell Ausgabe 2015

Salto Mortale Zum ersten Mal die Komfortzone ver- lassen und aufs offene Meer schwim- men ohne zu wissen, was einen erwartet. So ähnlich hat sich der Be- ginn unserer Selbstständigkeit ange- fühlt. Es gibt Unternehmen, die haben zum Zeitpunkt der Gründung ein Si- cherheitsnetz, bestehend aus genü- gend Eigenkapital für die erste Zeit, kombiniert mit Kunden aus früheren Tagen sowie ein Start-up-Netzwerk mit guten und hilfreichen Beziehun- gen zu relevanten Entscheidungsträ- gern. Die zweite Kategorie muss auf diese Assets weitgehend verzichten. „Der Wille schlägt das Talent“, so der Motivationstrainer Dirk Schmidt bei der Premiere von „FOR SALE“. Unser Wille war ziemlich ausgeprägt und wir hatten in Summe 20 Jahre Marketing- training hinter uns, die Uni gar nicht mitgerechnet. Und doch kam der erste Auftrag wie aus heiterem Himmel schneller als gedacht. Ein Murmel- tier, illustriert von Isabell Oberwelz, die mittlerweile in San Francisco lebt und arbeitet, wurde zur Leitfigur die- ses Projektes und ziert heute noch im Großformat unser Büro. Das „San Remo-Prinzip“ Es gibt Restaurants, die beschäftigen eine Armada von Mitarbeitern, um den Gast zufriedenzustellen. Das kann ein Erfolgsrezept sein, wenn die Fre- quenz stimmt und sich der Aufwand rechnen lässt. Das Gegenkonzept dazu lautet „Small is Beautiful“. Kos- ten, die ich nicht verursache, muss ich eben auch nicht verdienen. Bei einem Restaurant-Besuch in San Remo an der Riviera erlebte ich dieses Prinzip hautnah. Vier eng besetzte, rustikale Tische, ein volles Reser- vierungsbuch für die nächsten fünf Wochen, ein Gastgeber-Ehepaar als charmante Dienstleister mit Hang zum Verwöhnen und ein auf individu- elle Menüs spezialisierter Koch mit Vorliebe für frischen Fisch vom besten Händler der Stadt. Wir haben uns vor einem Jahrzehnt bewusst für das „San Remo-Prinzip“ entschieden. Auch ein Marketingunternehmen kann viel von einem Restaurant lernen. Die Fähigkeit zum Querdenken sollte ohnehin zur Kernkompetenz gehören. Nachdem ich einmal den Granfondo Mailand – San Remo über 300 km gefahren bin und beste Erinnerungen an den letz- ten Hügel namens Poggio und den Zielort habe, wird mir San Remo immer mit positiven Assoziationen verbunden sein. Ganz nebenbei ge- sagt kommen einem am Rennrad die besten Ideen. Schon Stefan Zweig formulierte in Sternstunden der Menschheit: „Kein Künstler ist während der gan- zen vierundzwanzig Stunden seines täglichen Tages ununterbrochen Künstler. Alles Wesentliche, alles Dauernde, das ihm gelingt, geschieht immer nur in wenigen und seltenen Augenblicken der Inspiration.“ Dafür gibt es viele Orte, jeder Mensch hat seine individuellen Vorlieben. 10Jahre Stenitzer&Stenitzer Marketing 2005 2015 BRANDaktuell18

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